Psychologie, Therapie und Coaching

Die Hypnotherapie – Hokuspokus oder eine ernstzunehmende Therapieform?

 

Die Hypnotherapie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Der Klient wird in einen tiefen Entspannungszustand bis zur Trance versetzt. Dieser Trancezustand wird Hypnose genannt.

Die Hypnose
Die Hypnose ist ein Bewusstseinszustand zwischen Wachsein und Schlaf. Der Körper und der Geist entspannt messbar. In diesem Zustand verändern sich die Körperfunktionen. Das Herz schlägt langsamer, der Atem wird ruhiger und die Muskeln entspannen. Der Hypnotisierte nimmt seine Innenwelt stärker war. Die Bewusstseinsinhalte, insbesondere das Unterbewusstsein, werden zugänglicher.

Die Hypnotherapie
Vereinfacht gesagt ist das Unterbewusstsein unser allumfassendes Gedächtnis. Alle Erlebnisse, Empfindungen und Bilder unseres Lebens sind hier verankert. Nichts vergisst unser Unterbewusstsein. Informationen, die unwichtig sind werden aus dem Bewussten ins Unterbewusste verbannt. Negative Erlebnisse, Empfindungen oder Bilder befinden sich nur im Unterbewusstsein, wenn sie schaden können. Diese negativen Erfahrungen haben dadurch Einfluss auf das Verhalten. Über 90 Prozent unseres Verhaltens und  Empfindungen werden vom Unterbewusstsein gesteuert.

Die Hypnotherapie bedient sich dem Wissen des Unterbewusstseins. Ursachen für psychische Störungen können mit Hilfe der Hypnose aufgedeckt werden. Die Psychoanalyse bedient sich auch von diesem Wissen. Die Psychoanalyse benötigt dafür aber um ein vielfaches länger als die Hypnotherapie, denn das Unterbewusstsein ist nur in der Hypnose schnell erreichbar.

Ist dem Therapeuten die Ursache für die Störung bekannt, kann er die negativ erlebte Erinnerung im Unterbewusstsein bearbeiten. Er bedient sich dabei der positiven Suggestion. Der Hypnotisierte erlebt im Trancezustand die Erinnerung, die für die Störung verantwortlich ist und verändert diese positiv. Die Geschichte wird quasi umgeschrieben. Das Unterbewusstsein kann nicht unterscheiden, ob etwas real oder nur visuell erlebt wurde.

Diese Art der Therapie wird meist bei traumatischen Störungen angewandt. Meist reichen einfache positive Suggestionen aus, bei denen es nicht zu einer Umschreibung der Geschichte kommt. Die Hypnotherapie bedient sich dabei den Techniken der Verhaltenstherapie. Es werden in Trance verhaltensverändernde Suggestionen gegeben. Diese Suggestionen üben im Trancezustand das gewünschte Verhalten ein. Der Klient sieht und fühlt die Veränderungen, die eintreten werden, wenn das gewünschte Verhalten oder Denkmuster angewandt wird. Bei der Behandlung von Ängsten, Panikattacken aber auch bei der Raucherentwöhnung ist dies sehr sinnvoll. Das Unterbewusstsein nimmt nur Suggestionen auf, die sich positiv auf den Mensch auswirken.

Verlauf der Hypnotherapie

Zum Beginn  einer Hypnotherapie wird ein Erstgespräch mit dem Klienten geführt. Es werden Symptome und die Bedürfnisse des Klienten  besprochen. Die Behandlungsmöglichkeiten werden erörtert. Eine Hypnotherapiesitzung beginnt immer mit einem Gespräch. Daraufhin wird der Klient in eine Tiefenentspannung geführt. Sobald der Klient entspannt, erfolgt eine Vertiefung bis hin zur Trance. Meistens folgt danach die Suggestionen, die eine Verhaltens- oder Denkveränderung bewirken soll. In der Hypnoanalyse findet eine Ursachenforschung statt. Der Klient wird dafür in die Vergangenheit begleitet. Dieses Verfahren nennt man auch Regression.

Zum Schluss wird der Klient langsam und schonend aus der Trance geholt. Der Klient fühlt sich meist sehr entspannt und munter. Der Therapeut führt danach ein kurzes Nachgespräch.

Wirksamkeit

Die Hypnotherapie zählt zu den erfolgreichen Therapieformen. Das Unterbewusstsein wird direkt angesprochen. Die Erfolgsquote liegt zwischen 70-80 Prozent. Als Grundlage ist der feste Wille, etwas im Leben verändern zu wollen, und das Vertrauen zum Therapeuten unerlässlich.

Dir Hypnotherapie ist eine sanfte Methode, um Verhaltensweisen zu ändern oder die Vergangenheit zu bewältigen. Es ist demnach eine echte Alternative oder Ergänzung für andere Therapieformen.


Autor: kathrin:mehling